Verhandlungen mit National Express
von Administrator
Die Bemühungen zur Rettung der verbliebenen ET 403 haben deutliche Konturen angenommen. Dank der eingegangenen Spenden blieb 10 Wagen die letzte Fahrt zum Schrotthändler erspart. Auf Vermittlung des Eschenauer Kulturlokschuppen e.V. zeigt jetzt National Express, der große britische Verkehrskonzern, starkes Interesse an den ehemaligen Parade-Zügen der Bundesbahn. Die deutsche Tochter National Express Rail GmbH („NX Rail“) mit Sitz in Düsseldorf, möchte vom Eigentümer einen Zug ab 2015 für 15 Jahre anmieten. Dieser soll als Werbeträger für die vor kurzem rechtskräftig von NX Rail gewonnenen SPNV-Leistungen (RE 7 und RB 48) durch NRW rollen.
Geplant ist ein mindestens vierteiliger Zug, bestehend aus zwei Kopfwagen 403 und zunächst zwei Großraum-Mittelwagen 404.0. Zur Erhöhung der Sitzplatzkapazitäten sollen die Versorgungscontainer der Lufthansa ausgebaut und in den Großraumwagen eine veränderte Bestuhlung eingebaut werden. Hier steht jedoch die Abstimmung mit dem EBA noch aus. Darüber hinaus ist auch die Nachrüstung von digitalem Zugfunk und PZB 90 dem EBA vorzulegen.
Bei Bedarf planen die Vertragspartner die Verstärkung des Zuges durch weitere Wagen.
Ob dieser verlängerte Zug danach auch mal in Schwachlastzeiten, zum Beispiel Sonntagvormittag, auf der RE 7 Rheine – Köln – Krefeld zum Einsatz kommt, ist noch unklar. Das wäre dann das erste Mal seit 40 Jahren, dass ein ET 403 mit Nahverkehrstickets für jedermann nutzbar wäre.
Der Zug soll künftig von Lokführern von NX Rail gefahren werden. Für die Instandhaltung sucht NX einen erfahrenen und langfristig verfügbaren Dienstleister in NRW. Hier gibt es wohl bereits einen Wunschkandidaten.
Für die Gestaltung des Zuges werden die bekannten Designer der Tricon AG in Kirchentellinsfurt („Glacier-Express“, „Alex“ usw.) verantwortlich zeichnen. Einige Entwürfe der NX-Außenfarbgebung standen zur Abstimmung durch Sie, unsere Leser. Auf ausdrücklichen Wunsch der NX Rail Geschäftsführung, den Wiedererkennungswert ihres neuen „Sympathie-Trägers“ zu erhöhen, hatte Tricon auch Entwürfe im Retro-Look gefertigt, wobei natürlich das Corporate Design von National Express zu beachten war.
Spannend sind alle Entwürfe, wobei auch ein Zug mit der in Großbritannien gesetzlich vorgeschriebenen gelben Front entstand. Ähnlichkeiten der Front mit dem früheren Design einer deutschen Fluglinie sind deshalb „rein zufällig“.
Die Verhandlungen um die Zwischenfinanzierung gemäß Projektplan für die „Durchführung einer Untersuchung gem. §32 EBO mit Neulack“ in Verbindung mit einem „Re-design im Rahmen der Beseitigung eines schweren Vandalismusschadens“ sind in vollem Gange. Gemäß Sachverständigen-Gutachten beträgt das Investvolumen über eine Millionen Euro pro Einzelwagen.