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laufende Aufarbeitung #1

von Mario Wolf

Die Instandsetzung des ET 403 schreitet weiter voran. Allerdings wird man das Ziel einer Fertigstellung noch in diesem Jahr nicht mehr schaffen. Neben anderen Gründen ist die Komplexität dieses Projektes einfach sehr groß und es erfordert viel Zeit, Geld, Einsatz und auch Kreativität.
 
Außer im Netinera Werk Neustrelitz werden einzelnen Baugruppen und Komponenten des ET 403 an insgesamt 9 Orten im In- und Ausland instandgesetzt. Auch das spricht für die hohe Professionalität, mit der hier vorgegangen wird. Von den vier Wagenkästen sind mittlerweile 3 fertig lackiert, der letzte (404 001) soll in den nächsten Wochen folgen.
 
Probleme gibt es noch bei den Vorbereitungen zur Neuverkabelung, die voraussichtlich im September 2015 beginnen kann.
 
Neben dem Marderfrass und der Korrosion an den Kontakten stellte sich heraus, daß die frühere Verkabelung öfters geändert wurde, was aber in den Stromlaufplänen in den letzten Einsatzjahren nicht vermerkt wurde. So hatte jeder der Wagen zum Betriebsende 1993 eine quasi individuelle Verkabelung, die nun in mühevoller Kleinarbeit mit den alten Plänen abgeglichen und teilweise rekonstruiert werden muß. Deshalb werden nun komplett neue Stromlaufpläne digital am Computer erstellt.
 
Parallel dazu beginnt derzeit der Innenausbau. Auch hier muß man von vorne beginnen, denn alle alten Elemente aus Holz können nicht mehr verwendet werden. So z.B. waren die Bodenplatten durch eingedrungenes Regenwasser aufgrund kaputter Fenster größtenteils verrottet, und die alten Abteilwände sind wegen neuerer Brandschutzbestimmungen unbrauchbar.
 
Original bleiben können dagegen einige Metallteile, sowie viele Elemente der GfK-Innenverkleidung wie z.B. die Seitenwandteile unter den Fenstern. Die WCs entstehen dagegen neu, jedoch im Stil von 1973. Das gilt auch für die übrige Innenausstattung.

Der Innenausbau ist zunächst aber noch vom Stand der Neuverkabelung abhängig. Nach den neuen Stromlaufplänen werden zunächst die Kabel bestellt und dann Kabelbäume gefertigt, die als Ganzes in die dafür vorgesehenen Kanäle und Rohre eingezogen werden. Daher beschränkt sich der Innenausbau derzeit nur auf die Bodenplatten.

Sehr erfreulich gestaltet sich hingegen die Instandsetzung einzelnen Komponenten. So z.B. leistete das EZW München-Neuaubing ganze Arbeit bei der Revisionierung der gesamten Steuerungselektronik des ET 403. Sogar Einschubsätze aus Alt-Lagerbeständen konnte man jetzt zu ihrer Bestimmung verhelfen, da die vorhandenen Einschübe teilweise in den Schränken fehlten. Einige fanden sich damals in Putlitz ein Stück vom Zug entfernt in einer Wiese.

Im Übrigen soll der Zug nicht nur die notwendige PZB90, sondern gleich eine neue LZB Anlage erhalten. Auch die Trafoanlagen sind inzwischen fertig, an den Radsätzen ist man dran. Der erste Testeinbau der komplett neuen Fenster verlief erfolgreich.

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